Vitamin B6 ist an etlichen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt und essenziell für ein gesundes Nerven- und Immunsystem.

Wissenschaftlicher Name: Pyridoxin, Pyridoxal und Pyridoxamin

Nährstoffkategorie: essenzielles Vitamin, wasserlöslich²

Funktion im Körper: beteiligt an vielen Stoffwechselprozessen²,⁴,⁵, unterstützt die Funktion des Nervensystems, Immunsystems und Hormonen,⁸, reguliert den Homocysteinstoffwechsel²,

Natürliche Quellen: Vollkorngetreide², Nüsse (Haselnuss, Walnuss)², Gemüse (Paprika, Blattgemüse)²,, Früchte (außer Zitrusfrüchte),, Kartoffeln, Fleisch (Schwein, Geflügel), Innereien (Leber, Niere),  Fisch (Sardine, Makrele)², Milchprodukte

Tagesbedarf laut DGE: Kinder bis 13 Jahre: 0,6-1,2 mg; Jugendliche bis 19 Jahre: 1,5-1,6 mg (m), 1,4 mg (w); Erwachsene: 1,6 mg (m), 1,4 mg (w)¹

Mangelerscheinungen: Anämie (Blutarmut)², neurologische Störungen (Sensibilitätsstörungen, Verwirrtheitszustände)²,, Dermatitis im Augen- und Nasenbereich, Glossitis und Cheilosis (Entzündungen der Zunge und Lippe), geschwächte Immunfunktion

Risikogruppen: Menschen mit Leber-, Nieren-, und Darmerkrankungen, Medikamenteneinnahme (Asthma, Epilepsie)², Verhütungsmittel (Pille)², Schwangere und Stillende, VeganerInnen¹⁵

Beschreibung Vitamin B6

Vitamin B6 ist die Sammelbezeichnung für eine Gruppe von  2-Methyl,3-Hydroxy,5-Hydroxymethylpyridine-Derivaten¹¹. Dazu gehören die Verbindungen Pyridoxin, Pyridoxamin, Pyridoxal und die daraus gebildeten 5’-Phosphorsäureester. Letztere sind die im Körper metabolisch aktiven Formen (Pyridoxin-5’-phosphate (PNP), Pyridoxal-5'-phosphat (PLP) und Pyridoxamin-5'-phosphat (PMP))²,⁴,⁸. Alle Verbindungen können nach Bedarf ineinander umgewandelt werden⁵. Das wasserlösliche Vitamin kommt in tierischen Lebensmitteln in Form von Pyridoxal und Pyridoxamin und in pflanzlichen Lebensmitteln als Pyridoxin vor²,⁴,⁵. Das Pyridoxin pflanzlicher Herkunft ist dabei meist in glykosylierter (“verzuckerter”) Form, welche die Bioverfügbarkeit des Vitamins um etwa 50% senkt⁵. Vitamin B6 wird nach der Absorption von den Leberzellen aufgenommen und anschließend phosphoryliert. In dieser Form kann es in Leber und Muskel gespeichert werden⁴. Ein voller B6-Speicher reicht für etwa 2-6 Wochen aus⁴.

Physiologische Bedeutung von Vitamin B6

Als Coenzym ist Vitamin B6 für zahlreiche Stoffwechselreaktionen vor allem im Aminosäure- und Kohlenhydratstoffwechsel verantwortlich²,⁴,⁵. Gleichzeitig erfüllt es viele wichtige Funktionen für das Nerven- und Immunssystem. Gleichzeitig erfüllt es viele wichtige Funktionen für das Nerven- und Immunssystem, indem es zur Bildung von Neurotransmittern und Zytokinen genutzt wird⁵,⁸,¹⁶. Vitamin B6 kann vom Körper auch zur Bildung von Hämoglobin (roter Farbstoff im Blut) verwendet werden⁴,⁵. Des Weiteren reguliert es gemeinsam mit Folat und Vitamin B12 den Homocysteinstoffwechsel²,⁴.

Anwendungsgebiete von Vitamin B6

Ein erhöhter Vitamin B6-Bedarf besteht bei Schwangeren, Stillenden und Menschen mit Erkrankungen, die die Absorption des Vitamins reduzieren. Die DGE empfiehlt Schwangeren im ersten Trimester 1,5 mg/Tag und im zweiten und dritten Trimester 1,8 mg/Tag zuzuführen. Stillenden wird die Zufuhr von 1,6 mg/Tag empfohlen¹,⁴. Typische Krankheiten, die einen Vitamin-B6-Mangel begünstigen, sind Nierenerkrankungen (Niereninsuffizienz, chronische Urämie, HämodialysepatientInnen) und die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn und Zöliakie⁴,⁵. Obwohl die Bioverfügbarkeit von pflanzlichem Vitamin B6 geringer ist, besteht laut einer Studie kein Risiko für einen Mangel bei VegetarierInnen¹⁰,¹³. Allerdings ist die Studienlage über den Vitamin B6-Spiegel bei VeganerInnen nicht eindeutig, sodass eine zusätzliche Zufuhr von Vitamin B6 über Supplemente sinnig ist¹⁴,¹⁵. Verschiedene Arzneimittel (Hydralazine, bestimmte hydrazidhaltige Tuberkulostatica, Phenytoin, D-Penicillamin, L-Dopa) können mit dem Vitamin wechselwirken und folglich den Vitamin-B6-Bedarf erhöhen⁴. Die Einnahme sollte demnach unter ärztlicher Absprache erfolgen.

Substitution von Vitamin B6

Laut EFSA liegt die tolerierbare Höchstzufuhr von Vitamin B6 für Erwachsene bei 25 mg/Tag und für Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren bei 20 mg/Tag¹¹. Für die Ableitung der empfohlenen Menge in Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) wird die durchschnittlich verzehrte Menge an Vitamin B6 im 95. Perzentil bei 15 bis 17 Jährigen (6,3 mg/Tag) von der tolerierbaren Höchstzufuhr (20 mg/Tag) abgezogen. Daraus ergeben sich 13,7 mg/Tag, die auf die Verwendung für angereicherten Lebensmittel und NEM aufgeteilt werden. Die gerundeten 7 mg/Tag werden durch den Unsicherheitsfaktor von 2 geteilt, sodass sich am Ende 3,5 mg/Tag für die Verwendung in NEM ergeben³. In Studien, die die Effekte des Vitamins auf Erkrankungen erforschen, werden meist höhere Mengen verwendet. Beispielsweise konnte die zusätzliche Einnahme von 20 mg Vitamin B6 als Pyridoxin-Hydrochlorid pro Tag den Vitamin-B6-Spiegel bei Männern zwischen 70 und 79 Jahren signifikant steigern¹². 

Eine zusätzliche Gabe des B-Vitamins Riboflavins kann die Umwandlungsrate von Pyridoxin in die aktive Form Pyridoxal-5'-phosphat erhöhen und somit dessen Bioverfügbarkeit steigern¹¹.

Die Absorption erfolgt bei niedrigen Dosen über einen aktiven Prozess, während höhere Dosen auch über die passive Diffusion in den Darm gelangen. Hohe Mengen kann der Körper nicht vollständig aufnehmen, sodass sie mit dem Urin wieder ausgeschieden werden⁵. Aus diesem Grund weist Vitamin B6 nur eine geringe akute Toxizität auf. Durch eine hohe Zufuhr über Lebensmittel sind keine Nebenwirkungen zu erwarten⁴. Allerdings können sehr hohe Mengen Vitamin B6 aus Supplementen Nebenwirkungen verursachen. Dabei ist die Schwere der Symptome dosisabhängig⁵,⁶. Durch die langfristige Zufuhr von über 100 mg/Tag konnten leichte neurologische Beeinträchtigungen beobachtet werden. Mengen über 500 mg/Tag können neurologische Störungen, Hautveränderungen und Muskelschwäche verursachen². Weiterhin können gastrointestinale Symptome auftreten⁵,⁶.

Qualitäts-/ Anwendungs-unterschiede

In Nahrungsergänzungsmitteln ist Vitamin B6 in den verschiedenen Formen Pyridoxinhydrochlorid, Pyridoxin-5′-phosphat (PNP) und Pyridoxal-5′-phosphat (PLP) vorzufinden. Die Formen unterscheiden sich in ihrer Bioverfügbarkeit (etwa 95%) nur gering, allerdings ist PLP für den Körper am besten verwertbar, da es die aktive Form des Vitamins ist¹¹. Das bedeutet, dass der Körper PLP nicht mehr umwandeln muss, sondern direkt nutzen kann.

Zugelassene Gesundheitsaussagen

Vitamin B6 trägt zu einer normalen Cystein-Synthese bei

Vitamin B6 trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei

Vitamin B6 trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei

Vitamin B6 trägt zu einem normalen Homocystein-Stoffwechsel bei

Vitamin B6 trägt zu einem normalen Eiweiß- und Glycogenstoffwechsel bei

Vitamin B6 trägt zur normalen psychischen Funktion bei

Vitamin B6 trägt zur normalen Bildung roter Blutkörperchen bei

Vitamin B6 trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei

Vitamin B6 trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei

Vitamin B6 trägt zur Regulierung der Hormontätigkeit bei

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